Wir nutzen den Morgen für einige Einkäufe und verlassen Sterzing erst kurz vor 10 Uhr in Richtung Jaufenpass. Es ist ein erhebendes Gefühl, die Brennerautobahn mit dem Fahrrad zu kreuzen. Auf den ersten Metern zum Jaufenpass entscheidet Chris, die heutige Etappe wegen eines Magen-Darm-Virus auszulassen. Thomas und ich machen uns an den Aufstieg, begleitet von wundervollen Oldtimer-Cabrios, LKWs und öfters mehr, seltener weniger verrückten Motorradfahren, die mit gefühlten 200 km/h an uns vorbeirasen. Belohnt wird die Anstrengung mit fantastischen Ausblicken. Nach einigen Pausen erreichen wir stolz das Jaufenhaus auf 2.000 m ü. NN. Wir stillen Hunger und Durst mit erstaunlich guten Nudeln, Kaiserschmarrn und Apfelschorle. Die Wolken treiben uns die letzten 100 hm zum Pass hinauf, Schließlich wollen wir noch vor einem Gewitter den passo Giovo überqueren.
Über die steile Asphaltstraße rasen wir bei einsetzendem Regen bis nach St. Leonard. Von dort aus geht es entlang der wilden Passer bis nach Meran. Bei Cafe und Cappucino mit Blick aufs Parkhotel entschließen wir uns, auf das bisschen Luxus zu verzichten und Chris in Terlan wieder zu treffen. Über den Etschradweg radeln wir die letzten 25 km vorbei an Apfelplantagen, Apfelbäumen und Äpfeln. Terlan erreichen wir nach 4:44 reiner Fahrzeit, 1.286 hm und 83,5 km. Im gemütlichen Hotel lassen wir den Tag feuchtfröhlich ausklingen.